Nach der Halbzeitpause reisen wir an der Pazifikküste Costa Ricas nach Süden und legen einen Zwischenstopp am kleinen Parque Nacional Carara ein. Hier soll es eine nennenswerte Population eines der größten Papageien der Welt geben. Der Scharlachara (Ara macao) kann eine Länge von bis zu 90 cm und ein Gewicht von bis zu 1 kg erreichen. Sein charakteristischer gelber Flügelfleck ist wesentliches Merkmal, ihn von anderen Aras zu unterscheiden. Die größte Population gibt es in Honduras, das den prächtigen Vogel als Wappentier okkupiert hat.
Und kaum zu glauben: wir sind gerade erst dem Überlandbus entstiegen, hat sich schon ein farbenprächtiges Empfangskomitee an der Bushaltestelle eingefunden – was unsere Ankunft im Quartier um eine Stunde verzögert.
Dagegen können wir bei unserem Besuch im genannten Nationalpark, der explizit mit ihm wirbt, keinen einzigen Ara entdecken. Dafür zeigt sich endlich gleich mehrfach der Goldbaumsteiger (Dendrobates auratus), manchmal auch Schwarzgrüner Pfeilgiftfrosch genannt. Ihn konnten wir bisher noch nirgends entdecken, hatten ihn aber auf unserer Noch-Sehen-Wollen-Liste. Neben dem Park gibt es noch ein weiteres Highlight, die Puente de los Cocodrilos (Krokodilsbrücke). An einem Pfeiler der Autobrücke über den Río Grande de Tárcoles hat sich eine Insel aus Schwemmsand gebildet, die von einigen ausgewachsenen Krokodilen bevölkert wird. Weder vom Verkehrslärm noch von den Scharen an Touristen lassen sie sich stören.
An unserem zweiten Tag in der Gegend machen wir uns nochmals auf die Suche nach den bunten Aras und werden direkt am Ortsrand fündig. Fast zwei Stunden beobachten wir das lautstarke Treiben auf den hohen Bäumen. Ein Leguan kommt vorbei und wird auf seinem Weg in die Wipfel einer eingehenden Kontrolle unterzogen. Im Gewusel der Schnäbeleien, Streitereien und Spielereien finden sich bunte Szenen und farbenfrohe Motive, quasi satt aus dem Farbtopf.