Kaum zu glauben, aber wir sind tatsächlich in San Francisco! Die berühmte Stadt auf der gleichnamigen Halbinsel rückte dank einer herzlichen Einladung auf unserer To-Do-Liste ganz nach vorne. Lynn und ihre Hündin Fixx, die unsere Nachbarn auf einem idyllischen Camp am Lake Isabella waren, brauchten auch nicht lang, uns zu dieser Planänderung zu überreden. Und so schlagen wir unser Basislager bei den beiden in Richmond auf, einem beschaulichen Städtchen auf der anderen Seite der Bay of San Francisco.
Im Großraum um die bedeutende Metropole, zu dem neben Richmond auch Berkeley und Oakland zählen, wohnen ungefähr 7,7 Millionen Menschen – San Francisco selbst hat gerade mal knapp 900.000 Einwohner. Es gibt eine schnelle Metro-Verbindung, die uns unterseeisch rasch ins Herz der Großstadt trägt. Es ist ein erhebender Moment, aus der Tiefe der Metrostation aufzutauchen und zu den Riesen der Skyline aufzuschauen.
Frisco macht einen unglaublich relaxten Eindruck auf uns. Wir sehen weniger Menschen, als erwartet – immerhin wird die Stadt jährlich von geschätzt 18 Millionen Touristen besucht. Wir schlendern an den Piers des ehemaligen Hafens entlang; die einstigen Warenlager wurden zu Clubs, Theatern, Parkhäusern oder Restaurants umfunktioniert. Nicht alle Veränderungen sind menschengemacht: Am Pier 39, dem berühmten Fischermen´s Wharf, haben sich Seelöwen angesiedelt, die es ursprünglich auf den frischen Fang der Seeleute abgesehen hatten. Die Fischer suchten sich einen neuen Hafen, die Tiere blieben und mauserten sich zur Attraktion. Nur den Fisch müssen sie nun wieder selbst fangen.
San Francisco wurde auf 42 Hügeln erbaut, die bis zu 275 Meter hoch sind. Das für amerikanische Städte typische Schachbrettmuster eines rechtwinkligen Straßennetzes führt zu einigen sehr steilen Straßenabschnitten, zu deren komfortabler Überwindung die so genannten Cable Cars entwickelt wurden. Diese Standseilbahnen verkehren seit 1870 und werden heute nur noch von Touristen geentert. Mit einer Steigung von 31,5 % ist die Filbert Street die steilste Straße der Welt, wir schnaufen sie hinauf zum Coit-Tower, von dem man einen imposanten Blick auf die Skyline hat.
Natürlich besuchen wir auch das Wahrzeichen der Stadt, die 2,8 Kilometer lange Golden Gate Bridge. Dank der vom Pazifik kommenden Luftströmungen verbirgt sie sich gern in Nebelschwaden, die sie in unseren Augen besonders fotogen macht. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, bis auf das andere Ufer zu laufen und den Blick zurück zur Silhouette der Stadt zu haben. Zuvor streifen wir noch einmal durch ein besonderes Stadtviertel: in China Town soll sich die größte chinesische Community außerhalb Chinas angesiedelt haben. Im übrigen ist Bruce Lee, der durch seine Kung-Fu-Filme berühmt geworden ist, hier geboren.
Vor allem zeigt sich San Francisco als unglaublich saubere und vor allem grüne Stadt. Überall gibt es kleine Parks oder liebevoll bepflanzte Gärten, selbst zwischen den Hochhäusern locken kleine Oasen zum Verweilen. Wir genießen ganze 5 Tage diese unglaubliche Stadt und vor allem Lynns Gesellschaft, außerdem schätzen wir ihre unzähligen Tipps sehr. Für unsere Art zu reisen ist ihre Gastfreundschaft genau das Richtige; so scheiden wir mit einem weinenden und einem lachenden Auge, wenn es uns wieder in die Natur hinauszieht.