Diese Worte des Publizisten Horace Greeley (1811-72), einem der einflussreichsten Männer der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, waren Auslöser einer Lawine an Umsiedlertrecks, die sich auf den Weg in den damals noch weitgehend unerschlossenen Westen machten. Das riesige unbekannte Gebiet zwischen Mississippi und den Rocky Mountains hatte man den Franzosen erst 1803 abgekauft.
Mit denselben Worten verabschiedete uns Terry in Carrollton auf unsere Reise, uns war die Berühmtheit des Zitats erst später aufgegangen. Nun haben wir es heutzutage weniger beschwerlich, statt mit Gaul und Wagen sind wir mit Hilde unterwegs, die ein treues Arbeitstier auf den wenig abwechslungsreichen Highways und uns sogar am Abend ein trautes Heim ist. Uns zieht es zielstrebig den Bergen zu, die zwar noch in weiter Ferne liegen, aber hoffentlich bald die ewigen Ebenen ablösen werden.
Unsere Route führte uns auch an Tupelo vorbei – der Kenner weiß, dass hier einer der ganz Großen der Musik der 1950er und 1960er geboren wurde. Das Geburtshaus des King of Rock´n Roll Elvis Presley wirkt sehr bescheiden, eher wie eine Geburtshütte, in der er 1935 das Licht der Welt erblickt haben soll. Daneben hat man die Kirche wiederaufgebaut, in der er mit Gospelmusik in Berührung kam und seinen Knabensopran erklingen lassen durfte; ursprünglich stand sie an anderem Ort. Ganz erschließt sich der Zusammenhang nicht, wenn man neben dem ehemaligen Gotteshaus auch ein für die damalige Zeit typisches Außenklo vorfindet. Selbstverständlich darf ein Denkmal nicht fehlen, das den 11jährigen Elvis neben den Star von später stellt. Blickfang vor dem Museum ist der 1937er Plymouth, mit dem die Familie Presley 1946 die Stadt verließ und in Memphis das Glück versuchte.
Seit unserer Abfahrt aus Carrollton sind wir immerhin schon mehr als 1500 Kilometer gefahren, die wir in kleinen Etappen überwunden haben. Mittlerweile haben wir den sechsten Bundesstaat bereist, nach dem Start in Georgia durchquerten wir Alabama, Mississippi, Arkansas und Oklahoma, derzeit halten wir uns in Kansas auf. Wir überquerten mit dem Mississippi einen der mächtigsten Ströme des Kontinents, ließen uns von den Sumpflandschaften und Zypressen verzaubern und halten uns seitdem an den etwas schmächtigeren Arkansas River. Dabei finden wir immer wieder idyllische Orte zum Übernachten an Flussauen oder Stauseen.
Immer wieder können wir Tiere beobachten, manche quasi zum Anfassen, als eine kleine Schildkröte die Straße zu überqueren sucht und von uns nach dem Fotoshooting ans rettende Ufer getragen wird. Wir sehen Nashorn-Pelikane im eleganten Flug übers Wasser gleiten. Die ungewöhnlichsten Besucher sind Gürteltiere, die meist abends auf Nahrungssuche gehen und sich von unseren Kameras gar nicht stören lassen.
Bevor es wirklich bergig wird liegen noch die ewigen Graslandschaften in Kansas auf unserer Route. Es soll wirklich faszinierend sein, nichts weiter außer Gras in hügellosem Flachland sehen zu können. Vielleicht aber kommen einem danach die Berge noch mächtiger vor.
Hey I am happy you two are having fun and enjoy the trip. […]