Was sonst noch geschah

Genau zwei Wochen nach unserer Abreise sind die großen Abenteuer immer noch nicht begonnen, aber es gibt ein paar kleine Begebenheiten, über die an dieser Stelle einmal erzählt werden soll. 

Die ersten Tage verbrachten wir in Atlanta, hier waren wir vor allem mit Recherchen zum Autokauf beschäftigt und haben daher von der Stadt wenig gesehen. Wir haben uns lediglich ein paar Streifzüge durch die malerischen Vororte gegönnt oder haben einen Blick auf die Skyline riskiert. Bereits am dritten Tag nach unserer Ankunft unternahmen wir einen Spontanausflug ins kleine Städtchen Warner Robins, wo wir unserer Hilde das erste Mal begegneten. 

Dann gab es viel zu organisieren, zeitnah sollte alles über die Bühne gehen – wir wollten ja auch verhindern, dass uns jemand anderes die Hilde wegschnappt. Also sind wir mit leichtem Gepäck nach Warner Robins umgesiedelt, um den Kauf voranzutreiben. Das kleine Städtchen, das seine Existenz einer großen Airbase der US Army zu verdanken hat, war wenig sehenswert und kam uns eher wie eine riesiges Gewerbegebiet vor. Glücklicherweise ging die Kaufabwicklung dann schnell vonstatten und wir konnten ins Ländliche umziehen.

Unser nächstes Ziel hieß Carrollton, eine kleine Stadt wiederum in der Nähe Atlantas. Hier wohnt Terry mit seiner Familie, ein Musiker-Kollege und mittlerweile lieber Freund. In seinem Büro stapelten sich nun neben unserem großen Fluggepäck auch die beiden Pakete, die wir mit DHL aus Deutschland versenden konnten. Und es war sein Plan, uns bei der Umschreibung des Fahrzeugs zu helfen. 

Doch zunächst wollten wir das Campieren mit Hilde üben, dafür hatten wir uns einen kleinen Naturpark am Chattahoosee-River ausgesucht. Mit Hilde können wir nämlich auch fernab der Zivilisation bleiben, denn sie hat einen ausreichend großen Wassertank, wir können kochen in einer kleinen Küche und der Kühlschrank lässt sich mit Gas betreiben. Dank zum Lieferumfang gehörender Campingstühle samt Tisch konnte das Draußensein also beginnen. 

Dank Terrys Hilfe ging das Umschreiben dann doch relativ zügig vonstatten und wir konnten bereits am selben Abend Hildes neue Nummernschilder anschrauben. Terry hatte einen Freund, der Versicherungsmakler ist, mit der Pflicht-Versicherung für Hilde beauftragt, und dann durften wir noch ein amerikanisches Amt von innen bewundern. Ohne Hilfe eines Einheimischen wäre das Ganze aber kaum denkbar gewesen – vielen Dank an Terry.

Auf einem nahe gelegenen Campingplatz wanderten dann in einer mehrstündigen Aktion die Inhalte aller Taschen, Rucksäcke und Pakete in Hildes Hohlräume. Wir waren sehr erstaunt, alles völlig problemlos unterbringen zu können. Fast nebenbei waren wir noch etliche Male bei den hiesigen Baumärkten, Haushalts- und Campingausstattern vorstellig, da wir an Hilde noch einige Details ändern wollten.

Vor einem der Baumärkte fiel uns ein BMW-Motorrad-Gespann auf, geschätztes Baujahr Mitte der 70er. Mit den Besitzern sind wir schnell ins Gespräch gekommen, daraus resultierte eine Einladung, die beiden auf ihrem Hof zu besuchen und für ein Abendessen zu bleiben. Es war ein wundervoller Abend mit Emy und David, einem philippinisch-australischem Paar. Bei einem sehr schmackhaften Essen philippinischer Art und einem guten kalifornischen Rotwein erfuhren wir von einer wirklichen Weltreise, die die beiden Mitte der 90er begonnen und die sie 10 Jahre lang durch weite Teile Asiens, Afrikas, dem Nahen Osten, durch halb Europa und Amerika geführt hat. Was die drei (sie hatten auch ihre kurz vor Beginn der Tour geborene Tochter dabei) mit ihrer BMW-Beiwagen-Maschine erlebt haben, war wohl auch nicht an einem Abend zu erzählen. 

Seit vielen Jahren sind die beiden nun seßhaft und wohnen 20 Meilen von Carrollton entfernt. David restauriert alte Motorräder, vor allem BMW, und sie leben bescheiden und naturverbunden im ländlichen Gebiet. Wenn die Motorräder durch Davids Hände gegangen sind, wirken sie wie neu, jedes Schräubchen wurde einmal in die Hand genommen und poliert oder ausgetauscht, der Rahmen neu lackiert, der Motor neu aufgebaut. Und in einer musealen Ecke steht noch die Maschine, mit der sie die Welt bereist haben. 

Und nun geht es wirklich los. Zielstrebig werden wir gen Westen reisen, mehr oder minder dem Grand Canyon zu – der ist allerdings 2500 km entfernt. Aber auch unterwegs gibt es sicherlich einiges zu entdecken. 

3 Antworten auf „Was sonst noch geschah“

  1. The beginning of your journey is very beautiful.
    Many lovely greetings from Wales. You can have a look by komot and see , What we do today. Sorry my english is not good. This words i must be say often here……
    Steffi und Kersten.

  2. Wir können gar nicht alles so schnell verdauen.Uns gefällt sehr das ihr immer wieder gute Freunde habt und findet.Die Bilder müssen wir noch mal in Ruhe zu Gemüte führen.Wir wünschen euch alles Gute für den eigentlichen Start.liebe Grüsse von Ruth und Eberhard

  3. Ihr zwei Lieben, ich möchte gern noch zu diesem Blog etwas schreiben. Wir haben uns gefreut, bei dieser Gelegenheit noch mehr zu erfahren und die fabelhaften Fotos von Silke zu betrachten. Wir wissen nun, was seit dem letzten Blog alles geschah. Ganz toll ist nun das Kennenlernen von Emy und David. Wie das geschah und daß ihr ihr interessantes Heim kennenlernen und diesen wundervollen Abend dort verbringen konntet. Viele liebe Grüße von Mutti und Vati

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