Hägar wird es nach vier Tagen auf Hans` Campingplatz echt langweilig. Wir sind zwar nicht untätig, immerhin haben wir einiges anzukurbeln, um wieder sicher im Heimathafen anzukommen. Aber auch uns ist ein gewisser Bewegungsdrang in die Wiege gelegt, also sind wir noch einmal auf eine kleine Rundfahrt gestartet.
Unser erstes Ziel ist die Laguna Cuicocha zu Füßen des Vulkans Cotacachi (4939 m). Vorher passieren wir das puppige Städtchen Cotacachi, dessen Einwohner vor allem für Ihre hochwertigen Lederwaren berühmt sind. Töne von verschiedenen Instrumenten locken uns in den Innenhof des Stadtmuseums. In verschiedenen Übungsräumen spielen Klarinettisten und Saxophonisten, ab und an hören wir Klaviertöne. Stefan darf ein paar Minuten auf einem aus dem Tschechischen stammenden Petrof-Klavier spielen. Es geht noch! Und glücklich macht es auch.
Die Laguna Cuicocha ist ein riesiger Krater eines Urzeit-Vulkans, sein letzter Ausbruch wird 3000 Jahre zurück datiert. Von dieser Eruption sind auch die zwei Dome erhalten, die nun als begrünte Inselchen den See dekorieren. Wir schnüren die Wanderstiefel und schaffen immerhin insgesamt 7 Kilometer, auch wenn wir bergan ordentlich nach Luft ringen müssen. Das muss an der Höhe liegen, immerhin bewegen wir uns von 3100 m aufwärts. Leider hüllt sich der Vulkan Cotacachi in Wolken, auch wenn das angesichts des blau schimmernden Sees unvorstellbar ist.
Die Nacht verbringen wir in der Nähe, leider dürfen wir nicht im Naturreservat stehen bleiben. Aber wie klein doch die Welt ist: Neben uns baut ein Motorradfahrer sein Zelt auf – Martin stammt aus Semily in Tschechien, das ist nicht mehr als 20 Kilometer von Zittau entfernt.
Auf dem Vulkan Fuya Fuya waren wir vor drei Jahren schon mal. Ausgangspunkt für die Wanderung ist die Laguna Mojanda (3700 m), die uns schon damals als ein sehr idyllischer Platz zum Übernachten vorkam. Das musste also unbedingt noch nachgeholt werden. Und weil wir nun schon einmal hier sind, steigen wir ein zweites Mal auf den Fuya Fuya (4263 m). So anstrengend hatten wir das gar nicht in Erinnerung, wir hoffen, es liegt wohl an der Höhe. Dafür belohnt uns der Gipfel mit einem atemberaubenden Blick auf die Laguna, deren felsiger Rand ebenfalls auf ihren Ursprung als Vulkankrater hinweist. Im Hintergrund befreit sich der Cayambe (5790 m) extra für uns von seinem Wolkenband.
Zwei weitere Ziele liegen auf diesem Ausflug noch vor uns, doch darüber berichten wir im nächsten Beitrag. Eines ist sicher: Solch eine Höhe werden wir nicht mehr so bald erklimmen.