Sehnsucht nach Meer

Nach den vielen Wochen im Bergland haben wir uns irgendwie nach Meer gesehnt, denn unsere letzte Begegnung mit den Wassern des Pazifiks fand Ende März im Norden Chiles statt. Auf dem Reiseblog unserer Freunde Ellen & Perry haben wir uns Appetit auf die Region südlich von Pisco geholt. In der Nähe der Halbinsel Paracas sollte es einsame Strände und unberührte Natur geben. 

Wir sollten nicht enttäuscht werden: malerische Buchten lösen sich ab mit schroffer Steilküste; hier fällt die Sandwüste direkt ins Meer, trotz der unmittelbaren Nähe des Wassers gibt es faktisch keine Vegetation. (Ist es schon Strand oder noch Wüste?) Die Kraft des Wassers hat aus Felsenklippen bizarre Inseln und Torbögen geschaffen, dazwischen brodelt die Flut – idealer Lebensraum für Krabben und Krebse. In den Steilküsten wohnen allerlei Seevögel, vor allem sind es Tölpel und Seeschwalben. Sie teilen sich die reichen Fischgründe mit den Pelikanen, die in großer Schar im Wind stehen und sich dann im Sturzflug in die Fluten stürzen. 

Das Beste an allem war die Einsamkeit. Auf unseren Wanderungen am Strand oder auf den Küstenhügeln waren wir stets allein. Nur das Wasser selbst hat uns nicht gelockt, dafür ist es zu dieser Jahreszeit einfach zu kalt. Zwei Nächte haben wir direkt am Strand kampiert und die erholsame Ruhe genossen. Nur der Wind pfiff uns besonders in den Abendstunden ein lautes Lied, das erst mit dem Auftritt des Mondes sein Ende fand.  

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