Steinreich

Da haben wir doch wieder mal eine einzigartige Landschaft erwischt! Eingerahmt von Felsmassiven, die aus rötlichem Sandstein bestehen, hat Mutter Natur ein paar Wiesenmatten ausgelegt. Dazwischen plätschern zwei Bächlein, und so freuen sich Lamas, Kühe und Schafe an sattem Grün und frischem Quell. Wir knabbern zwar nicht am Gras und saufen auch nicht aus dem Bach, aber auch für das Auge ist das Grün wohltuend. Und die Höhenluft ist garantiert richtig gesund.

Auf der Estáncia Churata wohnen nur noch wenige, ältere Leute. Sie leben hauptsächlich von der Lama-Zucht. Tagsüber sind die Tiere – es müssen hunderte sein – nicht zu sehen, sicherlich brechen sie schon vor dem Sonnenaufgang in Richtung ihrer Weidegründe auf. Aber am Abend kommen sie von selbst zurück und die Campesinos treiben die Lamas in die Gehege. 

Einer der Einwohner, er heißt German, ist Berufsmusiker geworden und wohnt schon lange nicht mehr im Dorf. Aber aus Leidenschaft zum Klettern hat er sein Haus in ein Refugio umgewandelt, in dem Kletterer unterkommen können. Dort treffen wir zwei sympathische Kletterer aus Chile, mit denen wir einen angeregten Abend verbringen. Letztendlich kommen wir so auch an die Routenbeschreibungen für unsere Kletterstreifzüge. 

Die Bewegung in der Vertikalen ist aber nicht nur aus dem sportlichen Aspekt heraus wunderbar. Bei der Suche nach unseren Routen finden wir neue Ausblicke ins Tal oder Einblicke in die Labyrinthe zwischen den Felsformationen. Ein abendliches Gewitter ergießt etwas zu viel Wasser über die Region, wir überbrücken den Prozess der Felstrocknung mit einer Wanderung in den Nachbar-Canyon. 

Nach vier schönen Tagen scharrt Hägar schon mit den Hufen, seinem Bewegungsdrang geben wir gern nach. Die Fahrtroute hält immer wieder grandiose Fotomotive für uns bereit, aber wir haben ja Zeit! Letzte Station vor der am gleichnamigen Salzsee gelegenen Stadt Uyuni ist eine kleine Therme, im über 40 Grad heißen Wasser aalen wir uns bis die Sonne untergeht. 

2 Antworten auf „Steinreich“

  1. Liebe Silke und lieber Stefan,
    Eure Berichte und die tollen Bilder sind immer wieder faszinierend.
    Und Silkes Blick für Supermotive muß ich mal hervorheben.
    Aber auch Eure Kontakte mit den Menschen begeistern mich.
    Ihr dreht ja einen richtigen Kreis durch Bolivien.
    Weiterhin alles Gute von Ruth und mir.

  2. Liebe Silke, lieber Stefan,
    wie ich Euch beneide um diese Reise in Bolivien. So ganz anders als Chile und Argentinien, die ich immer noch heiss liebe. Mittlerweile verstehe ich auch, weshalb alle Bolivienreisende, denen wir begegnet sind, nur so schwärmen von Land und Leuten. Wer weiss, ob wir es doch noch einmal nach über 42 Jahren nach Bolivien schaffen.
    Geniesst die unwiederbringliche Zeit weiterhin aus vollen Zügen. Wir verfolgen Euch auf Schritt und Tritt 😉
    Seid herzlich gegrüsst Marie-Jeanne

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