Es ist kaum zu glauben: wir hatten einen richtigen Regentag! Dass der Himmel immer wieder mal für etwas Feuchtes auf Erden sorgte, war in den letzten Wochen keine Seltenheit. Aber dass es einen ganzen Tag hindurch schüttete, war seit Mitte November nicht mehr vorgekommen. Aber auch das kann ja ganz romantisch sein, denn wir hatten einen tollen Platz am Flussufer ganz für uns allein.
Am Tag danach lachte uns schon wieder die Sonne und wir statteten dem Parque Pumalín einen ersten Besuch ab. Pumalín ist das größte private Naturschutzgebiet der Welt und umfasst mehr als 550.000 Hektar.
Der Name des Parks bedeutet so viel wie „Ort, wo der Puma wohnt“. Gesehen haben wir keinen, aber der Puma hat möglicherweise uns beobachtet. Denn die üppige Natur links und rechts der Wege ist schier undurchdringlich. Neben den Nalcas (Riesenrhabarber), die uns hier besonders groß erschienen, wachsen hier wiederum Riesenfarne, hohe Südbuchen, Zypressen und Myrrhe-Bäume, von Lianen und Moosen verflochten. Farblich angereichert wird das Ganze durch Fuchsiensträucher und anderen, meist rot blühenden Arten.
Der dichte Urwald endet abrupt mit der Baumgrenze, die höher liegenden Regionen sind dem ewigen Eis vorbehalten, aus dem auch immer wieder ein Vulkan hervorragt. Unserer Wanderlust nachgebend haben wir einen Berg erklommen, von dem aus die mächtige Gletscherzunge des Glaciars Michinmahuida zu bewundern ist.
Weiter nördlich werden wir noch einen weiteren Abstecher in der Parque Pumalín unternehmen, dort warten einige interessante Wander-Trails auf uns mit einem ungewöhnlichen Ziel – doch wir wollen da noch nicht zu viel verraten.