Wo die Wolken wohnen

In der Zeit lange vor dem Eintreffen der spanischen Eroberer wurde der einzigartige Vogel Quetzal wegen seiner prächtigen Schwanzfedern verehrt – zumal ihm Verbindungen zu den Gottheiten nachgesagt wurden. Um Quetzalcoatl ebenfalls nahe zu sein, schmückten sich die Priester der  Azteken gern mit Federkronen aus den bis zu 80 cm langen Federn, die den Männchen in der Balz wohl die verdiente Aufmerksamkeit der Weibchen verschaffte. Wohlgemerkt wurden die Vögel gefangen und um die Federpracht beraubt, aber anschließend in die Freiheit entlassen, denn auf das Töten der gottesverwandten Vögel stand die Todesstrafe. 

Da dieser seltene (und vom Klimawandel bedrohte) Vogel in den Nebelwäldern Mittelamerikas beheimatet ist, begeben wir uns also in die grüne Bergwelt Monteverde. Die so genannten Nebelwälder verdanken ihren Namen von den kondensierenden Luftmassen, die vom Pazifik herauf in die Berge strömen und stets Nebelschwaden durch den tropischen Regenwald wabern lassen. Davon profitiert eine üppige Vegetation aus bemoosten und von Aufsetzpflanzen (Epiphyten) bewohnten Bäumen, in denen sich ebenjener Quetzal wohl zu fühlen scheint. Immerhin ein Drittel der in Costa Rica gedeihenden Pflanzenarten sprießt in der Region Monteverde um die Wette, darunter alleine 755 Baumarten. Aber auch allerlei anderes Getier lohnt die Fotosafari in den streng geschützten Naturparks: man prahlt hierzulande mit 169 Amphibien- und Reptilienarten; aber auch Affen, Tapire, Nabelschweine – gejagt von Jaguar und Puma – durchstreifen die üppigen Wälder auf 1500 Metern Höhe.

Das wollten wir also unbedingt erleben und quartieren uns für eine knappe Woche im malerischen Städtchen Santa Elena ein. Jeden Tag kommen wir mit qualmenden Wanderschuhen aus den Wäldern ringsum wieder und freuen uns über unglaublich schöne und beeindruckende Bilder.

Wetterbericht: Trotz der Höhenlage finden wir ein tropisches Klima vor, im Sonnenschein und der hohen Luftfeuchte bleibt kein T-Shirt trocken. Die verlässlich nachmittags und abends aufziehenden Gewitter kühlen uns dann wieder runter und bescheren den Schlafbedürftigen angenehme Kühle. 

Eine Antwort auf „Wo die Wolken wohnen“

  1. Wundervolle Bilder wieder, ihr nehmt uns mit diesen und eurem Bericht mit in den Nebelwald Costa Ricas! Und sagt bloß, das ist wirklich ein Quetzal auf den Fotos??? Wir haben ihn in Guatemala leider vergeblich gesucht und nur in Form von Silberschmuck mitgebracht….!!!
    Liebe Grüße, zur Zeit aus Frankreich, Almut und Markus mit den Kindern

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