Beinahe eine Woche ist vergangen, seit wir die Grenze nach Kalifornien passiert haben. Wir sind also „back to the routes“ in den Vereinigten Staaten – hinter Trumps Big Wall wechselt zwar nicht sofort die Landschaft, wohl aber vieles andere. Sofort spürbar ist der deutlich bessere Straßenbelag bis zur kleinsten Nebenstraße (und: nie wieder Topes!!).
Als zweites fällt natürlich der kulturelle Wechsel auf, alles ist irgendwie aufgeräumter und vor allem geplanter, schlagartig gibt es keine Invest-Ruinen mehr und die Zahl der gut markierte Wanderwege steigt sprunghaft. Wir legen einen ersten Stop in einem Camp namens Boulder Oaks ein, hier verläuft der berühmte Pacifik-Crest-Trail, der an der mexikanischen Grenze in Tecate startet und entlang des Pazifik-Gebirgskammes bis nach Seattle führt. Mit ca. 4265 Kilometern ist der PCT einer der längsten Wanderwege der Welt. Klar, dass wir wenigstens ein in einer Tagestour machbares Stück dieses Weges beschreiten.
Großflächig betrachtet ist die Landschaft hier im südlichen Kalifornien eher trocken, wenn auch einzelne Gebiete dank eines ausreichenden Wasservorkommens auch außerhalb der feuchteren Jahreszeiten deutlich grüner erscheinen. So richtig trocken allerdings wird es in den Sanddünen der North Algodones Dunes. Mitten drin befindet sich ein Aussichtspunkt, an dem man auch übernachten darf.
Auf dem Weg zum nächsten Nationalpark kommen wir am Salton Sea vorbei. Bereits die Lage ist bemerkenswert, denn wir befinden uns nun ungefähr 65 Meter unter dem Meeresspiegel. Die bemerkenswerte Geschichte des Sees beginnt 1905 mit einem Dammbruch eines Kanals, infolgedessen sich fast die gesamte Wassermenge des Colorado River zwei Jahre lang in die bis dato trockene Senke ergoss. In den 20er Jahren begann man den fast 1000 Quadratkilometer großen See touristisch zu erschließen, jedoch versalzt das Wasser zunehmend und ist sozusagen unbadbar geworden. Heute ist er für den Menschen kaum nutzbar, davon zeugen etliche Lost Places an seinen Ufern.
Bald sind 9 Monate vergangen, seit wir aus Deutschland aufgebrochen sind. Wir haben noch etliches vor, wollen aber auch deutlich langsamer reisen. Viele der von uns avisierten Ziele liegen nun in greifbarer Nähe und erfordern keine Siebenmeilenschritte, um dorthin zu gelangen. Außerdem sind die Gebirgslagen noch deutlich kühler, teilweise herrschen noch Minusgrade in der Nacht, so dass wir uns lieber noch ein wenig in den wärmeren Gefilden aufhalten.
Beeindruckend, die Sandwüste. Da möchte man nicht verloren gehen…..
Genießt die letzten Monate . Liebe Grüße aus Dresden, Kersten und Steffi
Den PCT habe ich unlängst bei einem Bergfilmfestival kennengelernt, Timothy Olson hat einen neuen Rekord aufgestellt unter 52 Tage…..da habt Ihr Mühe dies mit der Hilde zu schaffen…..
kleiner Scherz. Viel Spaß Euch.