Wenig zu erzählen

»Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.« Diese Worte des Dichters Matthias Claudius kennt wohl jeder, aber dass das Erzählen mitunter gar nicht so leicht ist, bleibt in Claudius´ Scherzgedicht unerwähnt. Denn an unsere Erlebnisse in Guatemala können die Ereignisse der vergangenen zwei Wochen nicht nahtlos anknüpfen (müssen sie ja auch nicht).

Wir sind also zurück in Mexiko und sind nun wieder tendenziell Richtung Norden unterwegs. Erste Station ist ein kleiner Ort an der Pazifikküste, dessen Strände vor allem bei verschiedenen Schildkrötenarten beliebt sind. Hauptsächlich in den Monaten August bis Oktober kehren sie an den Strand ihrer eigenen Geburt zurück und hinterlassen ihre Eier im heißen Sand. Um so überraschender war unsere Begegnung mit einer Schildkrötendame, die sich wohl in der Zeit vertan hatte (hier gibt es auch einen Film). Das Kontrastprogramm zur rauen See gibt es im Hinterland bei einer Paddeltour durch die Mangroven. 

Von der heißen Küste zieht es uns noch einmal ins kühlere Landesinnere. In der trockenen Gebirgsregion werden Agaven angebaut, aus deren Fruchtfleisch Mezcal hergestellt wird. Ziel des Abstechers ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaats Oaxaca, die für ihr koloniales Ambiente und ihre leckere Küche berühmt ist. Beides hält, was es verspricht! 

Darüber hinaus gibt es im Ortsteil El Tule, in dem sich auch unser Camp befindet, den weltweit dicksten Baum zu bestaunen. Das Alter dieser Mexikanischen Sumpfzypresse wird auf mindestens 1400 – 1600 Jahre geschätzt, laut einer Hinweistafel vor Ort sind es sogar mehr als 2000. Der aktuelle Durchmesser wird mit 14 Metern bei einem Umfang von 46 Metern angegeben. Damit ist der Arból de Tule eines der größten Lebewesen der Welt. 

Von Oaxaca geht es nun wieder zurück zum Pazifik. In den dazwischen liegenden Bergen legen wir einen Zwischenstopp ein. Geplant war eine Nacht, aber uns gefällt es hier so gut, dass wir unseren Aufenthalt immer wieder verlängert haben – und das vor allem, um nichts zu tun (obwohl: lange sitzen wir nicht still und erkunden die umliegenden Wälder).

Wetterbericht: Zurück an der Pazifikküste Mexikos kommen wir vor allem mit der Hitze nicht klar, selbst in den Nächten wird es kaum merklich kühler als 30 Grad. Oaxaca liegt glücklicherweise wieder weiter oben in den Bergen, wir genießen die kühlen Nächte, auch wenn die Sonne tagsüber viel Kraft hat.

Eine Antwort auf „Wenig zu erzählen“

  1. hallo liebe silke und lieber stefan,
    wir reisen schon mit euch mit.katrin hat ein buch der alten bäume
    mit dem titelbild der sumpfzypresse von oaxa.
    das titelbild werde ich jetzt ersetzen mit silke vor dem baum.
    herzliche grüße von ruth und eberhard

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