Meer los

Eines der bekanntesten Bücher Ernest Hemingways dürfte »Der alte Mann und das Meer« sein, zugleich ist es das letzte Werk, das zu seinen Lebzeiten erschien. Es ist die unglaubliche Geschichte des Fischers Santiago, der mit einem riesigen Marlin ringt. Vor allem der Blaue Marlin und der Schwarze Marlin, beides sehr große Vertreter der Speerfische, jagen in den warmen Gewässern des Pazifiks nach kleineren Fischen und Krebsen. Sie selbst wiederum werden vor allem von Sportfischern gejagt.

Wieder mal zufällig sind wir vor Ort, als im kleinen Küstenort Bahía San Agustín das jährliche Fischerfest mit einem Wettangeln gekrönt wird, bei dem die Teilnehmer um den größten Fang wetteifern. Die gefangenen Marline können am Strand bewundert werden; und damit der Tod der Tiere wenigstens noch einen Sinn macht, wird das Fleisch der ca. 300 kg schweren Exemplare zum Schleuderpreis an Restaurants und Touristen verkauft. 

Nach Bahía San Agustín sind wir vor allem wegen der idyllischen Bucht gekommen, in der ein  Korallenriff nur einen Steinwurf vom Ufer entfernt auf den neugierigen Schnorchler wartet. Dank der üppigen Außentemperaturen oberhalb der 30-Grad-Marke zieht es uns oft zur Erfrischung ins kühle Nass. Die Streifzüge unter Wasser sind wie Baden im Aquarium, denn es gibt jedesmal wieder neue Fischarten zu entdecken und zu bewundern. 

Die Pazifikküste wird uns nun noch eine Weile begleiten, auch weiter nördlich finden wir wundervolle Orte mit zu ausgedehnten Spaziergängen einladenden Stränden, die in felsige Buchten übergehen, an deren Klippen sich die Brandung bricht. Draußen auf dem Meer zeigt sich ab und an die Flosse eines Wals; die Sonne legt sich im Ozean zum Schlafen nieder und steckt den Himmel in Brand. Einsame Küstenorte sind  traurige Kulisse – Restaurants und Hotels lassen vergangene, bessere Zeiten vermuten. Vielleicht war vor einigen Jahren einfach mehr los?