Traum in Rot

Das Spiel der Farben ist offensichtlich noch nicht zu Ende gespielt – wieder sind wir an Orten, die uns allein dank der Farbenspiele in Bann geschlagen haben. Der Bundesstaat Utah ist eben ein bunter Staat, in dem unser Aufenthalt auf Antelope Island der Auftakt war. Etliche Tage später überwiegen rote Erde und roter Sandstein, vom Grün und Braun der Pflanzenwelt gekonnt abgeschmeckt. 

Naturbrücken

Colorado-Pinyon-Kiefern liefern einen Spritzer Grünkontrast im Buntsandsteingelände. Der Arches National Park trägt seinen Namen vor allem wegen der vielen Steinbögen (engl. Arch – Bogen), ungefähr 2000 von ihnen sind in einem Katalog erfasst, die Spannweite reicht dabei bis zu stolzen 91 m. Der Landscape Arch ist damit der fünftlängste Bogen weltweit. 

Wasser und Eis, verbunden mit extremen Temperaturen und unterirdischen Salzbewegungen haben in Jahrmillionen diese einzigartige Landschaft geschaffen. Ehrfurchtsvoll durchstreifen wir wandernd die Täler wie zum Beispiel das eindrucksvolle Tal Park Avenue oder warten geduldig vor den Highlights auf den einen Moment, in dem keine anderen Besucher vor den Bögen posieren. 

Flussschleife

Ein paar Meilen nördlich von Moab, dem touristischen Zentrum der Region, schlägt der Colorado River eine mäandernde Schleife, die sich vor einer schmalen Klippe im Hochland am besten in Szene setzt. Dead Horse Point trägt seinen Namen auf Grund einer unrühmlichen Vergangenheit, in der Cowboys einst wilde Pferde in die natürliche Sackgasse getrieben haben, um sich die kräftigsten aussuchen zu können und die übrigen dem Tode zu überlassen. Heute ist diese Praxis glücklicherweise nicht mehr üblich, statt wilder Pferde türmen sich nun die Blechkarossen der Besucher auf dem engen Parkplatz. 

Am besten ist man zu Fuß am Rande des Hochplateaus unterwegs und sucht nach dem einen besonderen Blickwinkel, der den tief im Canyon dahin fließenden Fluss optimal abbildet. Dabei ist dies Unterfangen schier unmöglich – der Eindruck von Weitläufigkeit und Tiefe lässt sich doch nur im Ansatz einfangen. 

Kultstätte 

Am dritten Tag unserer Expedition ins Land der Roten Sandsteine suchen wir uns bewusst einen Wanderweg abseits ausgetretener Pfade aus. Wir folgen einem Tipp aus einem Wanderführer und besuchen eine wenig erforschte Kultstätte, die über spärlich markierte Pfade und Kletterpartien zu erreichen ist. Unser Ziel, eine vermutlich als Anbetungsstätte genutzte Höhlung, befindet sich mitten in einer von Wasser geschliffenen, gewaltigen Felswand. 

Da der Weg zu False Kiva nicht zu den eigentlichen Sehenswürdigkeiten des Canyonlands National Parks gezählt wird, sind wir auch fast ganz allein unterwegs. Wir begegnen einer Familie mit 5 Kindern aus dem nahe gelegenen Moab, nach wenigen Worten zeigt sich, dass diese Begegnung wieder einmal eine ganz besondere ist (dazu mehr demnächst in unserer Rubrik Menschen). 

Eine Antwort auf „Traum in Rot“

  1. Ihr Lieben Zwei
    Bin nur ein ganz kleines Riesiges Bischen eifersüchtig und beneide Euch um all Eure eindrücklichen Erlebnisse. Toll, wie Ihr uns teilhaben lässt.
    Seid lieb gegrüsst Marie-Jeanne

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