Es ist doch ganz erstaunlich, dass es Orte gibt, an denen Touristen geballt in größeren Heerscharen auftreten, und dann wiederum Landschaften, an denen man ganz allein ist. Da fragt man sich dann, wo die denn alle hin sind?
Wir bevorzugen jedenfalls die Gegenden, an denen man Land und Leute genießen kann ohne jeglichen Massentourismus. Zuerst war es ein kleines Hotel in Urubamba, wo wir mit Hägar auf einem üppigem Rasenplatz stehen konnten und die einzigen Gäste waren. Danach haben wir in drei Etappen die lange Strecke zur Pazifikküste unter die Räder genommen, denn wir sehnten uns nach lauen Abenden und weniger kalten Nächten (das Nomadenleben in den Höhenlagen über 3500 m ist weniger romantisch als gemeinhin angenommen).
Dass wir mal wieder länger unterwegs gewesen sind liegt nicht nur an unserer grundsätzlichen Reisegeschwindigkeit, sondern auch an den Besonderheiten dieses Landes. Peru ist ein stark zerklüftetes Gebirgsland mit einem steten Wechsel von hohen Bergen und tiefen Tälern mit nur wenigen, dazwischen liegenden Hochebenen. Daher gibt es kaum geradlinige Streckenführungen, man durchfährt kurvenreiche Flusstäler gefolgt von einem steten Auf und Ab in Serpentinen. Wir haben vier Pässe überquert, die jenseits der 4000 Meter lagen und sogar eine Nacht in einer Höhe von knapp 4400 Meter verbracht.
Natürlich gilt es immer wieder, die reizvollen Landschaften zu bewundern und den Blick ins Tal zu werfen. Auch wenn wir mittlerweile oft genug Ähnliches gesehen haben fahren wir dennoch jedes Mal begeistert rechts ran, um die Kamera zu füttern. Zum Lohn schwebt ein Kondor heran und dreht ein paar Kreise über unseren Köpfen. Er wohnt schließlich dort, wo der Massentourismus nicht hinkommt.
Liebe Silke und lieber Stefan,
Ihr müsst doch jetzt eine Superkondition haben, bei dem Höhentraining. Und über Euren Hägar staune ich. Der sieht immer wie neu aus. Herzliche Grüße von Ruth und mir.