Der Legende zufolge wurde im 12. Jahrhundert der erste Inka, Manco Capac, vom Sonnengott beauftragt, den Nabel der Welt zu finden. Als er glaubte, ihn gefunden zu haben, gründete er an dieser Stelle eine Stadt und gab ihr den Namen qosq’o, was übersetzt Nabel der Welt bedeutet. Damit dürfte Cusco die älteste ständig bewohnte Stadt des südamerikanischen Kontinents sein. Von den prächtigen Bauten der Inka ist kaum noch etwas zu sehen, die kolonialen Bauten der Spanier stehen immerhin auf deren Grundmauern.
Ohne die Wiederentdeckung von Machu Picchu 1911 wäre Cusco heute immer noch tiefste Provinz. Jedes Jahr zieht die Stadt, nicht zuletzt wegen ihres Status als Ausgangspunkt zum Besuch der legendären Ruinenstadt, hunderttausende Touristen an. Die Stadt lebt gut davon, sie zeigt sich geputzt und aufgeräumt, zumindest wenn man den historischen Stadtkern nicht verlässt. Freilich ist man dank der Heerscharen der Touristen nie allein und die schönen Plätze sind stets gut bevölkert. Dazu gesellen sich unzählige Einheimische, die auch etwas vom Kuchen abbekommen möchten. So wird man alle drei Meter angesprochen, ob man nicht diese besonders kunstvoll gearbeiteten Gürtel oder Halsketten gerade besonders günstig erwerben möchte, ob man eine Massage benötigt, eine geführte Tour zum Machu Picchu buchen oder jenem besonderen Restaurant seine Aufwartung machen möchte.
Nach drei Tagen Nabelschau ziehen wir gerne weiter. Auch wenn der Rummel um das Weltkulturerbe nicht so ganz unser Ding ist werden wir uns Machu Picchu anschauen. Schon weil dieser Besuch auch einfach dazu gehört.