In der Schwebe

Zugegeben, es ist ein heftiges Kontrastprogramm vom Salar de Uyuni in die Großstadt zu fahren. Aber im wahrsten Sinne des Wortes kommt man an La Paz nicht vorbei: es gibt keine Möglichkeit, die Route ohne diese Stadt zu planen, außerdem gibt es einiges zu bestaunen. Wohlgemerkt ist La Paz nicht die Hauptstadt Boliviens, es ist „nur“ der Regierungssitz, der aber dank der geografischen Lage als der am höchsten gelegene der Welt gilt. Der tiefste Punkt der Stadt liegt auf 3300 Metern, der höchste auf 4100 Höhenmetern. Je nachdem, wie die Vororte mitgezählt werden, hat La Paz ungefähr 2 Millionen Einwohner. 

Bei der Suche nach einer Alternative zu dem täglichen Verkehrschaos kam man auf eine ganz findige Idee. Den Nahverkehr unter die Erde zu verlegen kam nicht in Frage, da die Stadt dank der extremen Höhenunterschiede dafür nicht prädestiniert ist. Aber nach oben ist eine Menge Platz frei, und statt auf Schiene setzte man hier auf Stahlseil und schuf ein System an Seilbahnen. Momentan gibt es zehn Linien mit einer Gesamtlänge von mehr als 30 Kilometern. 

Vor allem für uns als Touristen eröffnet sich eine völlig neue Perspektive, die Stadt quasi aus der Luft zu erkunden. Auf unserer ersten Tour war Gert unser Stadtführer, ein seit 38 Jahren in Bolivien lebender Lübecker, der uns die Stadt aus seiner persönlichen Sichtweise näher bringt. Er kennt die Sehenswürdigkeiten, aber eben auch die nicht so offiziellen, und hat zu allem eine Geschichte zu erzählen. Dank ihm sitzen wir immer in der richtigen Bahn, sehen auf die Stadt vom besten Aussichtspunkt herunter oder sind von seinem Lieblingsgässchen in der Altstadt ebenso fasziniert. Kein Wunder, dass der Ausflug vom frühen Morgen bis in die Nacht andauerte, denn es waren nicht nur die Gebäude, Plätze und Märkte, sondern auch die Menschen, mit denen er uns bekannt machte.

Die Vielfalt der Begegnungen, Eindrücke und Geschichten hier wiederzugeben wäre sicherlich möglich. Um den Rahmen des Textes übersichtlich zu halten gibt es diesmal weiterführende Erläuterungen direkt am Bild. Zumal uns mitunter die Worte fehlen, um das Erlebnis La Paz zu beschreiben. Damit steht die Stadt zumindest in diesem Punkt im Einklang mit dem Salzsee – einfach unbeschreiblich!

Eine Antwort auf „In der Schwebe“

  1. Liebe Silke und lieber Stefan,
    dank Eurer Reiseberichte lernen wir selber noch Südamerika,die Länder und Städte so gut kennen.
    Durch die Höhe habt Ihr immer beste Sicht und tolle Bilder,auch bei Nacht.
    weiterhin alles Gute von Ruth und Eberhard

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert