Italosthan

Ja, der Eindruck trügt nicht, wir haben ordentlich an der Temposchraube gedreht. Seit geraumer Zeit reisen wir irgendwie langsamer und verweilen doch etwas länger an Orten, die uns gefallen. Gründe dafür gibt es viele, hauptsächlich jedoch warten wir, langsam nach Norden vorstoßend, auf das Ende der Regenzeit in Bolivien und Peru. Anfang April läuft unser 90-Tage-Visum für Chile aus, bis dahin muss in Bolivien die Sonne scheinen. Für die verbleibenden vier Wochen stehen noch einige tolle Ziele auf unserem Wunschzettel, darum haben wir unsere Strandresidenz in Pichidangui aufgeben müssen, wo wir uns vier Tage die Meeresluft um die Nase wehen und frischen Fisch schmecken lassen haben. 

Zugegebenermaßen zog es uns wieder in eine etwas bergigere Gegend. Das Valle de Elqui ist berühmt für seine Fruchtbarkeit, da der Río Elqui als steter Quell mitten in der Wüste zwischen kahlen Bergen ein subtropisches Paradies entstehen lässt. Deshalb wirkt die Landschaft wie eine Mischung aus Italien und Afghanistan: inmitten staubiger, trockener Berge finden sich in deren Talgrund Weingüter und Obstplantagen, kleine Städtchen mit geputzten Häuschen, oft bunt bemalt. Die besonderen klimatischen Bedingungen lassen sehr süße Trauben gedeihen, die vor allem zur Herstellung des berühmten Pisco verwendet werden. 

Die klare Luft zieht aber auch Esoteriker und Sternengucker aus aller Welt an, der Sternenhimmel ist legendär und quasi frei von störenden Lichtquellen. Etliche private und staatliche Observatorien buhlen um die Gunst der Besucher (die nach ein paar Gläschen Pisco in den Bars und Brennereien sowieso schon Sterne sehen). Und anschließend kann man sich selbst finden bei zahlreichen Angeboten von Pilates bis Yoga. Auch wäre es möglich, anhand von Tarotkarten in die Zukunft zu schauen. 

Wir wollen das lieber nicht wissen, deswegen können wir auch noch nicht genau vorhersagen, wie es bei uns weiter geht. Sicher ist nur das späteste Datum der Ausreise nach Bolivien. 

Eine Antwort auf „Italosthan“

  1. liebe Silke und lieber Stefan,dem Wein sieht man eindeutig an ,daß er sehr süß ist,schade ,daß ich mir nichts abmachen kann.
    Aber auch die Kaktusfeigen sehen appetitlich aus.
    Eurem Hägar wünsche ich ein ewiges Leben!
    Viel Spaß weiterhin und herzliche Grüße von Ruth und mir

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert