Traum in Grün

Von Chaitén nach Caleta Gonzales, wo die Fähre nach Hornopirén ablegt, sind es 55 Kilometer, die sich die Carretera Austral mitten durch den Urwald des Parque Pumalín windet. Rechts und links der engen, geschotterten Piste steigen Berghänge steil an, immer wieder gefurcht von Seitentälern, deren Bäche glasklares Wasser führen. Für Abenteurer und Wanderer gibt es angelegte Park- und Campingplätze, an denen Wanderwege ihren Anfang nehmen. 

Hägar war die ideale Ausgangsbasis für Erkundungstouren in den patagonischen Urwald. Nach unseren stundenlangen Ausflügen in die Wildnis freuten wir uns auf seinen gut gefüllten Kühlschrank und unser gemütliches Bett. Und am nächsten Tag ging es nur wenige Kilometer weiter zum nächsten Trail. 

Die drei Wandertouren ähnelten sich zwar ein wenig, stets ging es über hölzerne Stege und Treppen, oft auch nur knorriges Baumwurzelwerk steil bergan, als Ziel wartete ein Wasserfall oder ein spektakulärer Ausblick auf die Landschaft. Aber es gab so viel zu entdecken, dass diese Ausflüge kaum als Wanderungen bezeichnet werden konnten. Wir fühlten uns eher wie fotografierende Biologen auf der Suche nach unentdeckten Arten. Hinter jeder Wegbiegung gab es neue Stilleben aus verschlungenen Lianen, Moosen und Farnen, die es sich auf mächtigen, alten Bäumen gemütlich gemacht haben. Das Spiel des Sonnenlichts und bunte Blütentupfer perfektionierten die Szenerie. 

Am Ende der Wege warteten versteckte Wasserfälle wie die wirkliche so genannten Cascadas Escondidas auf uns, schon von weitem kündete ein Dröhnen von ihrer Existenz und wir waren immer wieder fasziniert von der Klarheit des Wassers.

All die Bäche und Flüsschen vereinen sich im Tal zum Río Gonzales, der sich an der Fährstation ins Meer ergießt. Hier fühlt man sich fast wie in Norwegen, denn die Küste ist zerklüftet und von großen Fjorden durchzogen. Die Straße endet hier und zwingt den Reisenden auf eine Fähre, die ins etliche Seemeilen entfernte Hornopirén tuckert. So verabschieden wir uns vom Urwald des Parque Pumalín ohne das namensgebende Tier gesichtet zu haben (was aber sicherlich besser so ist). 

2 Antworten auf „Traum in Grün“

  1. Huhu ihr 2
    Ich glaub nach eurer Tournee erkennen wir euch nicht wieder, was?! 😉
    Schöne Aufnahmen, sehr abenteuerlich und wunderschön! Hier sprießen langsam die ersten Schneeglöckchen (kennt ihr noch?:-p). Nagut, ihr habt ja quasi alle Jahreszeiten.
    freuen uns riesig, wenn ihr zu unserem Sommer wieder zurück seid!!!
    LG Tina &. Thomas

  2. Liebe Silke und lieber Stefan,
    es ist wirklich sehr schön,daß wir durch Eure tollen Berichte und vor allem durch die noch tolleren Bilder Südamerika kennen lernen.
    Herzliche Grüße von Ruth und Eberhard

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