Es war soweit, wir waren reif für die Insel! Denn wir hatten unsere Gründe, die anstrengende Reise entlang der patagonischen Atlantikküste in Angriff zu nehmen – anstrengend vor allem, weil die Landschaften kaum mehr als langweilige Flachschaften waren und das Auge mit Eintönigem ärgerten. Aber in Puerta Deseado, einem verschlafenen Örtchen in der Mündung des Río Deseado, wurde unsere Tapferkeit belohnt.
Dank eines pfiffigen Unternehmers, der seine Firma witzigerweise »Los Vikingos« nennt, konnten wir in See stechen und die eine halbe Schnellschlauchbootstunde entfernt liegende Isla Pingüino besuchen. Dort trafen wir zunächst auf alte Bekannte, die Magellan-Pinguine. Bereits in beträchtlichem Abstand zur Insel waren sie in kleineren Gruppen im Wasser und durcheilten die See auf der Jagd nach Fisch. In Scharen strömten sie am Weststrand aus dem Wasser und eilten nach Hause zu Frau und Kind.
Wir aber waren vor allem wegen ihrer Verwandten hier, den lustig anzuschauenden Felsenpinguinen – von dieser seltenen Art gibt es nur drei größere Kolonien in Südafrika und Südamerika. Die Federzeichnung verleiht ihnen ein Gesicht mit Augenbrauen und Pinselohren, die roten, eigentlich dämonisch wirkenden Augen übertreiben das Ganze und lassen die Gesellen geradezu clownesk wirken. Völlig überrascht waren wir von der Größe der Vögel, die uns gerade mal bis kurz unters Knie reichten. Sie haben keine Scheu vor uns und gehen, als wären wir gar nicht da, ihren gewohntenTätigkeiten nach.
Neben unseren gefiederten Freunden konnten wir aber auch noch eine Versammlung von Seelöwen beobachten, die sich entweder im Wasser tummelten oder träge am Strand lagen. Sogar zwei Seeelefanten hatten sich unter die ansonsten braune Schar gemischt. Und weil uns das Glück an diesem Tag besonders hold war, begleiteten unser Boot auf der Rückfahrt zwei Commerson-Delfine, die es auch nur hier zwischen Feuerland und den Falkland-Inseln gibt und die in stürmischer Fahrt gar nicht so leicht vor die Linse zu bekommen waren.
Mit diesen Bildern im Kopf nehmen wir auch wieder ein Stück eintönige Landschaft in Kauf. Aber vielleicht bleiben wir morgen auch einfach mal Zuhause.
Bei diesen Bildern schlägt Emmas Herz gleich viel höher? Sie liebt Pinguine…
Liebe Grüße aus Jena.
liebe Silke und lieber Stefan,wir können Euch nur gratulieren zu so tollen Erlebnisssen.
weiterhin eigentlich nur viel Spaß und Freude auf Eurer Reise.
Herzliche Grüße von Ruth und Eberhard