Man stelle sich den schlimmsten Feldweg Thüringens vor, vielleicht kennt der eine oder andere die direkte Verbindung zwischen Gutendorf und Tonndorf im Kreis Weimarer Land. Dieser Schotterpiste füge man in Gedanken noch mehr Schlaglöcher und grobe Steine hinzu, verlängere das Ganze auf 130 Kilometer und fertig ist der Abschnitt der Nationalstraße Nr. 7, den wir auf unserer Fahrt zwischen Puerto Río Tranquilo und Villa Cerro Castillo erleben durften.
Die Ruta 7 mit dem berühmten Beinamen »Carretera Austral« zählt zu den schönsten Routen durch die Wildnis und Einsamkeit Patagoniens auf chilenischer Seite. Seit den 1970er Jahren wird an der 1200 Kilometer langen Strecke gebaut und fast 50 Jahre später sind nicht mehr als zwei Drittel asphaltiert oder betoniert (wir sind an einer Baustelle vorübergefahren und wissen jetzt, warum das so lange dauert).
Wohl oder übel haben wir unsere Reisegeschwindigkeit den Gegebenheiten der Strecke angepasst. Und weil zu den schlechtesten Wegen immer wieder tolle Landschaften gehören, war es für uns nicht schlimm, für diese Etappe zwei Tage zu verbrauchen. Denn hinter jeder Anhöhe oder Kurve lauerte wieder eine Aussicht, die bestaunt, fotografiert und genossen werden wollte. Zum Genießen gehörte auf jeden Fall ein Picknick am See bei bestem T-Shirt-Wetter, der Besuch der »Paredones de las Manos« mit 3000 Jahre alten Handabdrücken am Fels und ein geruhsamer Abend am romantisch gelegenen Flussufer. Und dafür allein hat sich der schlechte Weg gelohnt.
Ihr Lieben,
es gibt in Rheinsberg einen französischen Holzbildhauer,
der hätte sich über alle diese Hände sehr gefreut,wir aber auch.
herzliche Grüße von Ruth,Katrin und eberhard.