Den Jahreswechsel haben wir in einem kleinen Fischerort an der argentinischen Atlantikküste verbracht. Wir wussten ja nicht, wie die Argentinier feiern und waren ganz gespannt, was wohl passieren würde. Wir fanden einen Campingplatz, der neben den üblichen Plätzen für Zelte und Camper vor allen Dingen über unglaublich viele Grillstellen verfügte. Denn die Argentinier grillen gern vor allem über dem offenen Feuer.
Doch am Silvesterabend waren wir die einzigen Gäste des Campingplatzes, wohl auch deswegen, weil das Örtchen ein wenig abseits der üblichen Touristenroute liegt. Dementsprechend ruhig ging das Jahr zur Neige, keine Party und keine Böller – ein Abend wie jeder andere auch.
Doch am Neujahrstag war alles anders. Schon am frühen Morgen rollten erste Autos vor und besetzten die besten Plätze. Zu Mittag gab es keinen freien Grillplatz mehr, in der Zufahrt und auf den Wegen standen hunderte Autos und es herrschte ein reger Autoverkehr wie auf dem Goetheplatz zur Rushhour. Dazu Rauchschwaden von fünfzig Feuerstellen, auf denen Tonnen Fleisch gegrillt und gebraten wurden – eine größere Gesellschaft briet gar ein Kälbchen.
Neben dem Wettstreit „wer macht das größte Feuer“ fand gleichzeitig ein Wettbewerb um die lauteste Musik statt, denn zu jeder Feuerstelle hatten die Familien ihren Bassbooster mitgebracht. Mitunter gab das einen ganz interessanten Musikmix ab.
Auf jeden Fall war das in der Summe eine Megaparty, die aber jeder für sich allein feierte. Die letzten gingen dann übrigens morgens um 4 Uhr, seitdem ist es wieder unglaublich ruhig und wir sind die Einzigen auf diesem Platz. Frohes Neues Jahr!