Endlich Klettern!

In unserem umfangreichen Reisegepäck, mit dem wir vor dreieinhalb Monaten in Südamerika angekommen waren, befand sich auch eine große Tasche mit unserer Kletterausrüstung. Hatten wir uns doch auch auf die Fahnen geschrieben, die hiesige Felsenwelt zu erkunden und Klettersiege zu erringen. Aber bisher war uns einfach das Glück nicht hold. Denn zum einen haben es die Argentinier nicht so mit dem Klettern, wenn doch schaffen sie es nicht, ausreichende Informationen ins Netz zu stellen. Und die wenigen Male, an denen wir dann endlich einen sicherungstechnisch erschlossenen Klettersektor gefunden hatten, spielte einfach das Wetter oder besser die Jahreszeit nicht mit. 

Und so fing es nun schon wieder an: wir hatten in der Nähe von San Martín de los Andes drei Sektoren gegoogelt und standen endlich vor den Felsen, als ein Gewitter über uns hereinbrach und wir unter einen trockenen Überhang flüchten mussten. Aber so leicht ließen wir uns nicht verjagen, schon am nächsten Tag lachte die Sonne und fünf schöne Routen konnten bezwungen werden. 

Zugegebenermaßen schmerzen uns nun ein wenig die Glieder, denn nach der langen Zeit sind wir natürlich völlig untrainiert. Aber ein Neustart ist vollbracht und die Kletterausrüstung hat mal wieder das Licht der Sonne erblickt. Wir hatten schon Angst, es umsonst mitgenommen zu haben.

Derzeit sind wir in Villa de Angostura auf der Route der Sieben Seen. Wir haben ein süßes Städtchen gefunden, dass mit einem einzigartigen Naturpark auf einer Halbinsel lockt, die sich im  Lago Nahuel Huapi befindet. Es lohnt sich, die Wanderschuhe auszupacken.