Der »Parque Nacional Conguillio« gilt als einer der beliebtesten und schönsten Parks Chiles. Davon wollten wir uns natürlich auch mit eigenen Augen überzeugen, hatten wir doch im Reiseführer einiges darüber gelesen und Wandertouren für uns rausgesucht.
Zuvor hatten wir der Großstadt Temuco einen Kurzbesuch abgestattet, herrschte doch in Kühlschrank und Lebensmittelbox eine gähnende Leere. Größte Überraschung beim Großeinkauf: In extra ausgewiesenen Regalen gab es Waren aus dem Ausland, vorwiegend aus Deutschland. Apfelmus aus dem Hainich, Kokosflocken und Geleebananen von »Berggold« aus Pößneck, Salzstangen, Nutella, Jacobs Krönung und viele andere mehr. Nicht dass wir diese Produkte wirklich vermisst hätten, aber es war sozusagen ein Gruß aus der Heimat. Daher gibt es heute seit langem mal wieder Eierkuchen mit Apfelmus, denn Apfelmus hatten wir bisher wirklich nicht finden können.
Nach drei Tagen Regenwetter, die wir auf dem idyllischen Zeltplatz von Elly & Werner in der Nähe von Cunco verbracht haben, starteten wir also in den Nationalpark Conguillio. Dank Hägars Ausstattung sind vier Tage ohne Zivilisation wirklich kein Problem, es sei denn, man hat vergessen, die Akkus für die Fotoapparate aufzuladen. Zum Glück trafen wir am Lago Conguillio auf hilfsbereite Gleichgesinnte – mehr dazu unter »Menschen«.
Zentrum des Nationalparks ist der Vulkan Llaíma (3125m). Er gilt als aktiver Vulkan und hat wohl auch manchmal ein kleines Rauchfähnchen. Für uns zeigte er sich in weißer Pracht, zu seinen Füßen schier endlose Felder mit Lavagestein, die wiederum für natürliche Barrieren sorgten und romantische Seen entstehen ließen. Das Ganze wird wiederum von kerzengeraden Araukarien und knorrigen Südbuchen bewaldet. Letztere beeindrucken vor allem mit ihren mächtigen Stämmen, deren Ausmaße für uns nicht mehr umfassbar sind.
Der Sturm auf den Gipfel wird wieder einmal von mächtigen Ansammlungen winterlicher Überbleibsel erschwert, aber was die Chilenen in Turnschuhen (!) erklimmen, schaffen wir in unserer Ausstattung schon lange. Und da sich die Sonne auch immer wieder Durchbruch verschafft, kommen sogar mal die Schneebrillen zum Einsatz.
Nun sind wir noch einmal für einen Wasch- und Ruhetag bei Elly & Werner aus dem Badener Ländle, die hier seit 13 Jahren einen Zeltplatz betreiben. Dass die Saison noch nicht so richtig begonnen hat zeigt sich vor allem darin, dass wir die einzigen Gäste sind. Wir genießen die Ruhe und die Sonne, verdauen das Erlebte und planen die Route für die nächste Woche. Tendenziell geht es wieder Richtung Osten, auf argentinischer Seite locken »Siete Lagos« (Sieben Seen) und die Berg- und Felsenwelt rings um Bariloche. Bleibt schön neugierig!
Da habt ihr wirklich ne schöne Landschaft erwischt. Bisschen kühl nachts in Hägars Bauch? Stefan, dein Radierzeug liegt noch in Deutschland, na sowas 🙂
Stimmt, Stefan sieht so unradiert aus 😉
Mensch, da habt ihr aber wieder eine schöne Landschaft erwischt!! Unfassbar… Und gut schaut ihr aus ihr Abenteurer!! Macht weiter so, es scheint wundervoll zu sein!