Auf nach Süden

Der Rotwein in Cafayate war nicht übel, das hätten wir noch eine Weile ausgehalten. Rund um die zentrale Plaza reihten sich Lokale, vor denen die Kellner lauerten, um ahnungslose Touristen an die Tische zu zwingen. Dazwischen etliche Weinhandlungen, die die Weine der einheimischen Erzeuger an die selben Ahnungslosen zu verkaufen suchten. Außerdem rangen noch ein paar Andenken- und Handarbeitsläden um die Gunst der temporär Anwesenden. Wir fanden es lustig, sich das Treiben anzusehen und unseren Wein in der Seitenstraße beim kleinen Händler zu kaufen. 

Besonders lockte uns aber die Umgebung, die Wanderschuhe kamen wieder zum Einsatz. Wir hatten uns eine Tour durch ein kleines, enges Tal an einem Flüßchen ausgesucht, die absolut nach unserem Geschmack war. Einige Passagen war nur kletternd und kraxelnd zu bewältigen. 

Nun liegt Cafayate schon wieder etliche Kilometer hinter uns, da wir uns in unserer groben Planung doch befleißigen sollten nicht zu vergessen, unbedingt weiter in den Süden vorzustoßen. Den nächsten großen Sprung von ungefähr 1000 km haben wir geviertelt und mit zwei Sehenswürdigkeiten erträglicher gestaltet. Wobei die Hauptattraktion uns nicht wollte: Bei der Ankunft am großen Terminal des »Parque Nacional Talampaya« waren wir komischerweise die Einzigen, was wir zunächst auf die fortgeschrittene Stunde geschoben haben. Leider mussten wir dann erfahren, dass der Park komplett geschlossen sei, weil ein Puma die Sicherheit der Touristen gefährden könnte. Und das Übernachten im Hägar ging deshalb auch nicht innerhalb der Grenzen des Reservats, was uns zur Weiterfahrt zwang.

Ob der Puma das mit den Grenzen auch begriffen hat ist fraglich, weil direkt der Regionalpark Ischigualasto anschließt, der nur deshalb seine Eigenständigkeit behauptet, weil er in einem anderen Bundesland liegt. Ansonsten sind die Attraktionen wohl ähnlich – Puma inklusive. Der konnte uns aber auch nicht gefährlich werden, weil der Park mit dem Privatfahrzeug in Kolonne mit anderen Fahrzeugen und einem Guide erkundet wurde. Seht auf den Bildern einiges von den beeindruckenden Felsformationen und der Einzigartigkeit der kargen Landschaft, die auch unter »Valle de Luna« (Tal des Mondes) bekannt geworden ist. 

Mittlerweile sitzen wir in Mendoza auf einem gemütlichen Campingplatz mit einem Rotwein, natürlich aus dem Weingut um die Ecke. Denn Mendoza ist nicht nur Großstadt, sondern auch heimliches Zentrum der argentinischen Weinproduktion. Es gibt wohl um die 1200 Bodegas im Umkreis, daher kommen fast drei Viertel des in Argentinien produzierten Weines aus der Provinz Mendoza. Und das schaffen wir wirklich nicht, alles zu probieren… 

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